COMIC – eine lustige und ganz neue Erfahrung

Hallo Leute, weiter geht’s mit meiner Zeichenlaufbahn…

Nun habe ich ja schon so Einiges über meine diversen Fortbildungen berichtet.

Auf dem Weg zu meiner Selbstfindung – eigener Stil und so… – gipfelte die Reihenfolge dieser Lehrgänge „vorläufig“ in einem Comic-Kurs bei der VHS in Berlin Schöneberg.

Ich hatte mir das eigentlich ganz einfach vorgestellt. Meine bisherige Comic-Welt erschöpfte sich in Donald Duck, Mickey Maus und Asterix. Aber weit gefehlt: es gab ja so viel mehr verschiedene Arten von Comic Darstellungen.

Deshalb jetzt nochmal von vorn: Was ist ein Comic?

Ein Comic ist eine bildhafte Darstellung einer Geschichte. Kurz gesagt, Bilder, die eine Story erzählen, mit oder ohne Text in Sprechblasen oder Kästchen. Dazu bedient man sich sogenannter Panels, die willkürlich angeordnet sein können.

Nun ist aber Comic nicht gleich Comic, es gibt eben ganz unterschiedliche Darstellungsformen:

  • frankobelgische Comics, sie kommen aus dem französischsprechenden Raum Europas, z. B.: Fix und Foxi (1953), Tim und Struppi
  • Superheldencomics z. B.: Phantom (1936) von Lee Falk, Superman (1938) von Jerry Siegel
  • Manga, so werden Comics in Japan bezeichnet, sind Bildgeschichten (8. Jahrhundert)
  • Graphic Novel, ein sogenannter grafischer Roman, eher an Erwachsene gerichtet, in sich abgeschlossen und mit längeren Textabschnitten.
  • Fotocomic, eine Geschichte, erzählt durch eine Abfolge von Fotos. Weniger Text, eher Sprechblasen, meist Liebesgeschichten.

So… nach dieser kurzen Abschweifung zurück zu meinem Comic Kurs bei der VHS.

Das Thema hieß: „Von der Idee zum eigenen Comic-Heft“.

In der Kursbeschreibung stand: Sie beschäftigen sich mit den Erzähl- und Gestaltungsweisen des Mediums Comic (Graphik Novel, Manga). Dabei werden Sie individuell angeleitet, Ihre eigenen Ideen und Geschichten Schritt für Schritt in Form eines Comic -Heftes umzusetzen. Sie lernen verschiedene Erzähltechniken, Genres und Zeichenstile kennen und befassen sich mit den Aspekten und Möglichkeiten der Bild-, Seiten-, und Heftkomposition, des Timings, sowie des Charakter-Designs. Hieraus entwickeln Sie Ihre eigenen Konzepte, Geschichten und Figuren für ein Din A5-Comic- Heft. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich und unterschiedliche Ansätze/Stile sind möglich und erwünscht.

Na das hörte sich doch gut an und war genau mein Ding und ich hatte auch schon eine Idee, wie mein Comic aussehen sollte.

Unser Lehrer, Dr. Hannes Niepold, war ein junger Mann, der mit viel Elan an die Sache ran ging.

Er versorgte uns zuerst einmal mit dem Grundwissen, erklärte, wie ein Comic aufgebaut war und was es für Regeln gab. Danach mussten wir nun unsere eigenen Ideen einbringen, die in dem Kurs zerpflückt, kritisiert und verbessert wurden. Letztendlich gingen die 6 Doppelstunden schnell vorbei und jeder Teilnehmer hatte seine Ideen mehr oder weniger zu Papier gebracht. Aber eben nicht vollständig, schon gar nicht als Heft oder Magazin.

Ich hingegen wollte mein Konzept perfektionieren: Daher ließ ich es in Form eines kleinen Din A5 – Heftchens drucken.

Mein Plan war ursprünglich, eine weitere Folge zu schreiben, aber, wie das so ist, es kommt immer anders, als man denkt…

Hier ein paar Einblicke in meinen Kinder Comic…

Nun hatte ich meinen Comic geschrieben und dachte, das ist jetzt mein großer Durchbruch in dieser Branche. Weit gefehlt…

Macht nix, dranbleiben war meine Devise. Ich setzte mich also mit Elan an den zweiten Teil meines Comics. So wie es mir bei Teil eins förmlich aus der Feder geflossen ist, hatte ich jetzt keine Idee / keinen Plan.

Also entschied ich mich, mir noch etwas mehr Hintergrundwissen anzueignen. Womit geht das am besten?… mit einem weiteren Kurs!

Nur war es diesmal nicht einfach ein weiterer Kurs. Ich nahm das nämlich echt ernst und machte deshalb gleich ein Fernstudium bei dem ILS in Hamburg: Titel „Comic- und Karikatur-Zeichnen“.

Als ich die Unterlagen bekam, hatte ich 4 Wochen Zeit, um mich endgültig zu entscheiden. Diese Zeit brauchte ich gar nicht, denn der ganze Aufbau hat mir von Anfang an gefallen und ich war mit Leib und Seele dabei. Nun war ich also ein Jahr lang damit beschäftigt, von der Pieke auf Comic und Karikaturen zeichnen zu lernen.

Hier eine kurze Erklärung, wie das Ganze aufgebaut war und ablaufen sollte: ich erhielt die Hälfte von insgesamt 12 Studienheften. Diese enthielten Aufgaben, die in einem freien Zeitrahmen bearbeitet werden mussten. Das Ergebnis wurde dann zur Korrektur an eine interne Plattform geschickt. Diese stand uns während des gesamten Studiums für Fragen und Kommunikation zur Verfügung. Eine sehr nette und kompetente Lehrerin korrigierte und bewertete schriftlich unsere Ergüsse. Mit ihr konnten wir uns austauschen, was sehr hilfreich war.

Hier ein paar Beispiele aus den Studienheften:

Die zweite Hälfte der Studienhefte bekam man nach einem halben Jahr, sodass man immer gut voraus planen konnte. Sobald man die Aufgaben aller Studienhefte vollständig eingereicht hatte und auch alle korrigiert waren, bekam man im Anschluss eine zertifizierte Gesamtbewertung für den Studiengang. Falls man beruflich dort anknüpfen wollte, konnte man dies nutzen.

Mir hat dieses Studium mit seinen vielfältigen Aufgaben sehr weitergeholfen. Auch die Kontakte und der rege Austausch mit Lehrerin und Kommilitonen war aufschlussreich und hat insgesamt viel Spaß gemacht. Ich kann das nur weiterempfehlen.

Ein eingeschobener Karikatur Kurs zeigt mir, worauf es beim Karikieren von Gesichtern ankommt. Es ging um das genaue Hinschauen, Besonderheiten entdecken, das Typische eines Gesichtes herausfiltern und es war sehr hilfreich für mein Fernstudium.

Hier ein paar Köpfe:

Nun war ich während dieser Zeit mit den verschiedensten Aufgaben beschäftigt, mal schwerer, mal leichter. Letztendlich bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich mit meinem erlernten Können in der Masse der vielen Comiczeichner unter gehe. Meiner Kreativität sind durch bestimmte Vorgaben Grenzen gesetzt.

Ich war zwar einen ganzen Schritt weiter und habe viel dazu gelernt, aber das absolute AHA- Erlebnis hatte ich damit noch nicht gefunden.

Und: Irgendwann werde ich sicherlich den zweiten Teil meines Comics schreiben, wenn die richtige Zeit dafür ist…

Jetzt muss erstmal wieder eine neue Idee her……

Also freut Euch auf meinen nächsten Beitrag….

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