Sardiniens Hundertjährige (Teil 3)

Hallo Ihr Lieben,

Könnt Ihr einen dritten Teil über Sardinien verkraften? Ich hoffe doch, denn hier geht es um die sogenannte „Blaue Zone“. Was das ist und warum ich darüber schreibe, werde ich in diesem Beitrag erklären.

Die „Blauen Zonen“ der Welt sind geografische Regionen, in denen die Menschen außergewöhnlich lange leben. Sie werden so genannt, weil die ersten Forscher/ Demografen die Regionen blau umrahmten, in denen sie einen überdurchschnittlich hohen Prozentsatz an Hundertjährigen fanden. Diese Gebiete, von denen es nur fünf auf der Welt gibt, faszinieren Forscher und Gesundheitsexperten gleichermaßen.

Was macht diese Orte so besonders?

Zu den bekanntesten „Blauen Zonen“ gehören Okinawa in Japan, die Nikoya-Halbinsel in Costa Rica, Loma Linda in Kalifornien, die griechische Insel Ikaria und die Regionen Ogliastra und Barbagia auf Sardinien.

In diesen Regionen haben die Bewohner eine deutlich höhere Lebenserwartung und eine bessere allgemeine Gesundheit.

Was macht diese Zonen so einzigartig?

Es gibt mehrere Faktoren, die dazu beitragen. Die Menschen dort führen in der Regel ein aktives Leben, ernähren sich nicht nur vegetarisch, sondern ausgewogen, haben starke soziale Bindungen und leben in ihrem selbst geschaffenen Umfeld, welches Stress minimiert. Sie haben eine positive Lebenseinstellung und einen ausgeprägten Sinn für Gemeinschaft.

Die Forschung in diesen Regionen hat gezeigt, dass es nicht nur um genetische Veranlagungen geht, sondern vor allem um die Art und Weise, wie die Menschen in diesen Gebieten leben. Diese Gebiete dienen als Inspiration für Gesundheitsexperten weltweit, um Strategien zur Förderung eines gesünderen Lebensstils und zur Erhöhung der Lebensqualität zu entwickeln.

Bei den Geheimnissen der „Blauen Zonen“ handelt es sich also nicht um geheime Zaubertricks, sondern um eine Kombination aus gesunder Ernährung, Bewegung, gegenseitiger Unterstützung und einer positiven Lebenseinstellung. Diese Regionen zeigen uns, dass ein langes und erfülltes Leben für jeden von uns erreichbar ist, wenn wir die richtigen Entscheidungen treffen und unsere Lebensweise entsprechend anpassen.

Wie soll das denn funktionieren, werdet Ihr mit Recht sagen. Wenn man sich nun diese Zonen betrachtet, stellt man fest:

  • Sie sind alle in südlichen Regionen angesiedelt. Dort scheint lange und viel die Sonne. Alles grünt und blüht – somit tritt der tägliche Kampf um die Versorgung in den Hintergrund; eine gesunde und positive Lebensweise also ist einfacher umzusetzen.
  • Jede dieser „Blauen Zonen“ hat Ihre eigenen Mikrofaktoren, jedoch haben alle Zonen Gemeinsamkeiten, die sie so einzigartig machen:
    • Die Familie ist wichtig
    • Soziales Engagement
    • Überwiegend pflanzenbasierte Ernährung (ca. 80 %)
    • Ständige, moderate körperliche Aktivität
    • Wenig Rauchen
  • Und…..Diese „Blauen Zonen“ liegen alle zwischen dem 10. und dem 40.sten nördlichen Breitengrad. In diesem Bereich haben extrem viele alte Zivilisationen und Kulturen ihren Ursprung und erreichten ungeahnte Höhepunkte – Zufall??? Maya, Ägypten, Mesopotamien, um hier nur einige bekannte Hochkulturen zu nennen, die bis zu 3 Jahrtausenden überlebten.

Nun zu Sardinien, wo wir viele dieser positiven und gastfreundlichen Menschen kennengelernt haben.

Die „Blaue Zone“ auf Sardinien ist eine faszinierende Region, die weltweit für die außergewöhnliche Langlebigkeit und Gesundheit ihrer Bewohner bekannt ist. Der Anteil an Hundertjährigen ist auf Sardinien zehnmal so hoch wie in den Vereinigten Staaten (Dan Buettner).

Vor allem gibt es hier eine ungewöhnlich hohe Anzahl an hundertjährigen Männern. Normalerweise kommen auf fünf hundertjährige Frauen ein hundertjähriger Mann. In den Dörfern Sardiniens ist das Verhältnis schon zwei zu eins und im gebirgigen Landesinneren der Insel sogar eins zu eins zwischen Männern und Frauen. Die männlichen Hundertjährigen in Villagrande sind die weltweit am längsten lebenden Männer, belegt eine Studie von Pes der Universität Cagliari.

Bisher konnten Forscher noch nicht eindeutig sagen, warum gerade hier die Männer so alt werden. Es lässt sich aber annehmen, dass der relativ stressfreie und ländliche Lebensstil dafür verantwortlich ist. Die Sarden behaupten, es sei der sardische Rotwein, der wunderbare Ziegenkäse und das pane carasau, ein lange haltbares Fladenbrot.

Pizza und Pasta gibt es überall in Italien, aber Sardinien ist nicht Italien. Dort in den Bergdörfern, wo das Langlebigkeitsphänomen auftritt, ernährt man sich von dem, was die Gärten, Felder und Weiden hergeben. Alles wird eben noch authentisch und ohne Chemiezusatz produziert. Natürlich gehört auch der typische Rotwein, Cannonau, auf jeden Fall in Maßen dazu. Ein Bauer auf Sardinien ohne Weinberg wird schwer zu finden sein. Dadurch ist auch Bewegung, vor allem an der frischen Luft, immer vorhanden.

Eine weitere entscheidende Komponente ist das starke soziale Netzwerk, also ein familiärer und gesellschaftlicher Zusammenhalt, der zu psychischer Gesundheit beiträgt und den Stresspegel senkt. Auch Ruhestand kennt man hier eher nicht, denn jeder arbeitet, im Rahmen seiner Möglichkeiten, bis zuletzt weiter. Man muss eben einen Grund oder eine Aufgabe haben, zu leben, die einen jeden Morgen aufstehen lässt, um etwas Sinnvolles zu tun.

Ein weiterer Faktor ist die reine Luft, das milde Klima und die geringe Umweltverschmutzung, die zur Gesundheit der Bewohner beitragen.

Insgesamt bietet die „Blaue Zone“ auf Sardinien einen eindrucksvollen Einblick in die Faktoren, die zu einem längeren und gesünderen Leben beitragen können. Die Kombination aus einer gesunden Ernährung, körperlicher Aktivität, starken sozialen Beziehungen und einer gesunden Umwelt bildet die Grundlage für das bemerkenswerte Wohlbefinden der Menschen in dieser Region.

auch 100 Jahre????

Dieses Phänomen hat natürlich das Interesse von Forschern und Gesundheitsexperten weltweit geweckt und dient als Inspirationsquelle für die Förderung eines gesunden Lebensstils und einer positiven sozialen Gemeinschaft.

Das wars nun endgültig zu dieser schönen Insel…

Aber: … es gibt bereits Projekte, weitere „Blaue Zonen“ zu erschaffen, z.B. in Singapur.

Bei Interesse zum Thema Längen- und Breitengrade, alte Kulturen und dem Langlebigkeitsphänomen, gerne nachfragen. Es gibt reichlich gute Literatur, denn dies war nur ein ganz kleiner Ausschnitt zum Thema.

Bleibt mir gewogen bis zum nächsten Mal…..

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