Mein Dad – Erinnerungen an einen wunderbaren Vater

Hallo Ihr Lieben,

ich glaube, es ist an der Zeit, ein wenig über die Herkunft meiner Gene zu schreiben, mit anderen Worten, über meinen Vater.

Also los: mein Dad war Architekt und hat bei der Bundesbaudirektion und im Museum für „Preußischen Kulturbesitz“ in Dahlem lange Jahre gearbeitet.

Leider ist er viel zu früh gestorben, daher konnte er mich auch nicht lange auf meinem Weg begleiten.

Er war nicht nur ein fachlich guter Architekt, sondern konnte auch wunderbar zeichnen. Aquarell und Bleistift waren seine Favoriten. Ich erinnere mich, dass er alle Postkarten, die er aus dem Urlaub an die Familie geschrieben hat (damals kommunizierte man noch auf diesem Weg), selber gezeichnet und beschriftet hat. Hier ein Beispiel, das ich aufgehoben habe :

Scheinbar habe ich ein paar Gene von ihm geerbt. Leider konnte er diese Entwicklung nicht mehr verfolgen und mir Tipps geben oder mich sogar ein wenig unterrichten. Sonst hätte ich vielleicht schon früher angefangen, mich künstlerisch zu betätigen; oder wäre sogar als Architektin in seine Fußstapfen getreten. So habe ich erst mit dem Zeichnen angefangen, als ich meinem Arbeitsleben den Rücken gekehrt hatte.

Mein Dad ist nur 48 Jahre alt geworden, daher hatte ich nicht wirklich viel von ihm. Als Kind fand ich es super interessant, ihm beim Zeichnen jeglicher Art zuzuschauen, als Teenager traten dann doch andere Interessen in den Vordergrund. Dann sind die Ratschläge und Hobbys der Eltern nicht mehr das Maß aller Dinge.

Eines ist mir aber doch in tiefster Erinnerung geblieben und das ist sein Reißbrett. Wenn er sich Arbeit mit nach Hause genommen hat, wurde das Reißbrett auf dem Esstisch zu seinem Zeichentisch. Das Papier wurde mit Reißzwecken befestigt, damit es nicht verrutschen konnte.

Dies war sein erstes Bild, welches er nur für mich gezeichnet hat. Mein Wunsch war ein Haus mit Bergen und das Ergebnis war „Mensch und Nichts“, warum auch immer…

Ich glaube heute, dass er nicht wirklich viel Zeit zum Zeichnen hatte. Er fing auch erst an, private Bilder zu zeichnen, als wir eine größere Wohnung hatten und dort mehr Platz dafür war.

Er zeichnete auch nicht immer, sondern nur dann, wenn er etwas Besonderes erlebt oder gesehen hatte.

Das war das Ergebnis, wenn beruflich mal wieder nicht Alles so klappte, wie er es sich vorgestellt hatte.

Ich glaube, dass er durch sein Hobby zur Ruhe kam und ganz in dem aufging, was er dort zu Papier brachte.

Hier zum Beispiel unser Segelclub, wo wir als Kinder sehr viel Zeit verbracht haben. Auf Japanpapier mit Aquarellfarben gezeichnet.

Oder hier seine einzige Reise allein mit meiner Mutter nach Athen. Auch Japanpapier mit Aquarellfarben. Damit ein besonderer Effekt entsteht, verwendete er dieses spezielle Papier.

Hier der Hafen von Lökken in Dänemark, wo wir als Kinder mit den Eltern viele Urlaube auf dem Bauernhof verbracht haben.

Alle Bilder, die bei uns an den Wänden hingen und heute noch hängen, hatte er gezeichnet. Einige fehlen. Die hatte mein verstorbener Bruder behalten und sie sind leider nicht mehr auffindbar.

Für uns war sein Hobby damals eine Selbstverständlichkeit, er konnte einfach gut zeichnen. Heute sind seine Bilder für mich etwas Besonders.

Dies war ein kleiner Einblick in die Zeit, die mir von meinem Dad noch in Erinnerung geblieben ist. Offensichtlich wurde hier der Grundstein gelegt für die Freude an meinem heutigen Hobby.

Bleibt mir gewogen bis zum nächsten Blogbeitrag….

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