Bezauberndes Sarntal

Hallo Ihr Lieben,

diesmal hat es mit meinem Märzbeitrag etwas länger gedauert, denn ich war mit einer Neuordnung beschäftigt. Doch jetzt möchte ich Euch endlich vom Sarntal erzählen – einem Ort, der nicht nur landschaftlich wunderschön ist, sondern auch von aufgeschlossenen, freundlichen und hilfsbereiten Menschen geprägt wird.

Das Sarntal erstreckt sich auf einer Länge von 50 Kilometern. Von Süden kommend beginnt es nördlich der Landeshauptstadt Bozen und zieht sich bis zum höchsten Punkt, dem Penser Joch auf 2.214 Metern Höhe. Die Straße schlängelt sich zunächst durch das enge Tal der Talfer mit zahlreichen Tunneln, bevor sich die Landschaft öffnet und in eine weite, sanfte Mulde übergeht – gespickt mit malerischen Ortschaften und traditionellen Bauernhöfen. Der Hauptort Sarnthein liegt auf 974 Metern und ist das Herz der Gemeinde. Neben Sarnthein gibt es viele kleinere Siedlungen und verstreute Weiler mit urigen Bergbauernhöfen. Die Talfer, die am Penser Joch entspringt, mündet schließlich bei Bozen in die Eisack.

Mehrere Seitentäler zweigen vom Haupttal ab, wobei das Durnholzer Tal mit dem gleichnamigen See das Größte ist. Die Siedlungslandschaft hat sich ihren ursprünglichen Charakter weitestgehend bewahrt – besonders erkennbar an den spitztürmigen Kirchen, dem Schloss Reinegg und den zahlreichen traditionsreichen Höfen.

Das Gebirge, bekannt als Sarntaler Alpen, zeigt überwiegend sanfte Formen, doch es gibt markante Ausnahmen: den Hirzer (2.781m), das Tagewaldhorn (2.708m) und das Weißhorn (2.705m), die majestätisch über der Landschaft thronen.

Flächenmäßig ist das Sarntal die größte Gemeinde Südtirols und wird auch „die grüne Lunge Südtirols“ genannt. Es liegt, von den Sarntaler Alpen wehrhaft umrahmt, fast genau im Zentrum der Region. Rund 7.200 Menschen leben hier, davon etwa 90% deutschsprachig. Man sagt, das Sarntal sei das „deutscheste“ aller Täler in Südtirol. Dies geht auf eine lange Geschichte zurück: Bereits im 10. Jahrhundert zogen Siedler aus den bereits eingedeutschten Gebieten des Etsch- und Eisacktals hierher, um Bauernhöfe anzulegen. Viele dieser Siedler waren Bajuwaren, weshalb Dörfer und Höfe noch heute deutsche Namen tragen.

Die Sarner gelten als besonderer Menschenschlag. Ihre urwüchsige Art wird von den Gegebenheiten der Landschaft und ihrer Geschichte geprägt. Sie sind bodenständig, unnachahmlich und für ihre Schlagfertigkeit und ihren Witz bekannt. Ihr Dialekt, der sich melodisch und volltönend anhört, zeigt zwar Einflüsse von Bozen und dem Eisacktal, bleibt aber einzigartig.

Das Klima im Tal ist relativ mild, während in den Hochlagen mitunter rauere Temperaturen herrschen. Die Region ist stark von der Landwirtschaft geprägt – etwa 700 Betriebe bewirtschaften die fruchtbaren Böden. Auch das Handwerk spielt eine bedeutende Rolle im wirtschaftlichen Leben des Tals.

Die Sarner sind keineswegs hinterwäldlerisch, sondern stolz auf ihre Traditionen und Bräuche. Ihre unverwechselbare Tracht, die kunstvolle Federkielstickerei und besondere Feierlichkeiten, wie der Kirchtag oder das mystische Klöckeln – vertreiben von bösen Geistern im Advent – sind tief in der Kultur verankert. Die Liebe zu Tieren zeigt sich besonders in der erfolgreichen Zucht der edlen Haflinger Pferde, die eng mit der Geschichte des Tals verbunden ist.

Fazit:

In diesem Tal der sechs Millionen Bäume, weit entfernt von der Hektik des Alltags, kann man die Zeit wiederentdecken. Hier durch die stille Bergwelt zu wandern, die Gedanken schweifen zu lassen und auf sonnigen Hängen die Natur intensiv zu spüren, gibt neue Kraft. Ich liebe dieses Tal, die Natur und die Menschen, die es zu einem besonderen Ort machen.

Es gibt noch viele Geschichten zu erzählen, aber dafür gibt es sicher einen anderen Beitrag….

Danke für Euer Interesse und bleibt mir also gewogen bis zum nächsten Mal

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