Hallo Ihr Lieben,
heute möchte ich ein Thema ansprechen, das zwar einen anderen Focus hat, aber dennoch tief in der Welt der Kunst, Literatur und Musik verwurzelt ist: Engel.
In der Betrachtung der Engel offenbart sich eine faszinierende Verbindung zwischen Glaube, Kunst und Menschheit. Ihr Wesen, ob real oder fiktiv, ist seit Anbeginn der Zeit tief in den Mythen und Religionen zahlreicher Kulturen verankert. Die himmlischen Wesen, die als göttliche Boten und Beschützer gelten, haben Generationen von Menschen inspiriert und bewegt. Doch wer oder was sind Engel eigentlich?
Die Darstellung von Engeln ist vielfältig und reicht von majestätischen, geflügelten Wesen mit strahlendem Aussehen bis hin zu zarten, kindlichen Gestalten mit rosigen Wangen. Diese Bilder sind in unseren Köpfen fest verankert und haben sowohl in religiösen als auch in künstlerischen Kontexten eine tiefgreifende Bedeutung.
Die Vorstellung von Engeln reicht weit zurück in die frühesten Zeiten der Menschheitsgeschichte. In verschiedenen religiösen Traditionen werden Engel als spirituelle Wesen dargestellt, die zwischen der Welt der Menschen und dem Göttlichen vermitteln. Im Christentum werden sie oft als Diener Gottes angesehen, die seine Botschaften überbringen, Menschen beschützen und ihnen beistehen. Ihre Darstellung mit Flügeln symbolisiert dabei ihre Fähigkeit zur Bewegung zwischen Himmel und Erde.
So sind sie auch in allen Kirchen immer präsent…
Aber auch in anderen Religionen spielen Engel eine bedeutende Rolle. Im Islam dienen sie als Übermittler von Offenbarungen an Propheten, während sie im Judentum ebenfalls als Boten Gottes fungieren und eine bedeutende Rolle in der Mythologie und Mystik einnehmen.
Selbst außerhalb religiöser Kontexte haben Engel eine starke Präsenz im menschlichen Glauben. So glauben viele Menschen an Schutzengel, die über sie wachen und in schwierigen Zeiten beistehen. Sie werden oft auch als Symbole für Hoffnung, Trost und spirituelle Führung betrachtet.
Engel sind aber nicht nur Glaubenssymbole, sondern auch ein beliebtes Motiv in Kunst, Literatur und Film. Ihre mysteriöse Natur regt die Fantasie an und inspiriert zum Nachdenken.
Über Jahrhunderte haben Künstler Engelsfiguren in verschiedenen Formen und Interpretationen geschaffen. Sie werden auch hier wieder als himmlische Wesen und Boten Gottes dargestellt und haben daher in der Kunst eine Vielzahl an Bedeutungen. Sie sind in Gemälden, Skulpturen und Fresken zu finden. Oft werden Engel als geflügelte Gestalten mit strahlendem Aussehen dargestellt, die in himmlischen Sphären oder auf der Erde erscheinen, um Botschaften zu übermitteln oder für die Menschen da zu sein.
Die Renaissance war eine besonders fruchtbare Periode für die Darstellung von Engeln in der Kunst. Künstler wie Sandro Botticelli, einer der Bekanntesten in der Frührenaissance mit seinem Werk „Die Verkündigung von San Martino“, heute zu sehen im Metropolitan Museum of Art in New York . Raffael da Urbino, einer der bedeutendsten Künstler der Hochrenaissance mit seinem Werk „Die sixtinische Madonna“ mit den bekannten zwei Putten, hängt heute in der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden. Fra Angelico, ein Künstler der italienischen Frührenaissance, schuf den Reigen der Engel und Seligen aus „Das jüngste Gericht“. Heute zu sehen in der Gemäldegalerie Berlin. Er wurde von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen und ist der Schutzpatron christlicher Künstler.
Atemberaubende Werke schufen natürlich auch Leonardo da Vinci und Michelangelo Buonarroti, zwei Genies, die zwischen Renaissance und Hochrenaissance tätig waren.
Nicht zu vergessen Albrecht Dürer, der als Maler, Grafiker, Mathematiker und Kunsthistoriker zu den herausragenden Vertretern der Renaissance zählt, vor allem mit den Drucktechniken Kupferstich und Holzschnitt. Die sieben Engel mit der Trompete aus der Apokalypse und die Heilige Familie mit dem Hasen mit den zwei Putten im Hintergrund gehören zu den Bekanntesten seiner vielen Holzschnitte.
Diese Darstellungen zeugen von einem tiefen Glauben an die spirituelle Welt und einer Sehnsucht nach dem Göttlichen.
Auch in anderen Kulturen finden sich Darstellungen von Engeln in der Kunst. In der islamischen Kunst gibt es zwar Bilder, die die Engel als Wesen mit Flügeln darstellen, anders als in den christlichen Kirchen sind in den muslimischen Gebetshäusern und Moscheen jedoch keine Abbildungen von ihnen zu finden. Ein Bilderverbot oder Abbildungsverbot untersagt in der jüdischen Tradition bildliche Darstellungen aus religiösen Gründen. Das bezieht sich auf die Abbildungen von Göttern und Götzen, bestimmten Menschen und auf Darstellungen aller Geschöpfe.
Marc Chagall, einer der größten jüdischen Künstler im 20. Jahrhundert, hielt zeit seines Lebens an der biblischen Thematik fest. Hier zwei seiner Engeldarstellungen in Form von Glasmalerei, die er mit seiner Malweise zu neuer Blüte führte.
Selbst in der modernen Kunst haben Engel ihren Platz gefunden. interpretiert und neu erfunden von Künstlern wie Paul Klee, Salvadore Dali und Anderen.
Engel sind jedoch nicht nur in der bildenden Kunst präsent, sondern auch in Literatur, Film und Musik ein beliebtes Motiv, das Reinheit, Schutz und Spiritualität verkörpert.
„Engel wurden von Künstlern und Schriftstellern als geflügelte und strahlende Boten Gottes dargestellt, die zwischen Himmel und Erde fliegen und zwischen Gott und Menschen vermitteln.“ B. Wilkinson
In einer Welt, die von Unsicherheit und Veränderung geprägt ist, bieten Engel für viele Menschen eine Quelle der Hoffnung und des Trostes. Ob als göttliche Boten oder persönliche Beschützer – die Vorstellung von Engeln bleibt ein faszinierendes und inspirierendes Element des menschlichen Glaubens und der Spiritualität.
Auch persönliche Engel können eine symbolische Bedeutung haben, wie etwa dieser Engel aus Bozen/ Südtirol von Angela Tripi, einer sizilianischen Künstlerin, der auf meinem Schreibtisch steht.
Dieser kurze Exkurs in die Welt der Engel zeigt nur einen kleinen Ausschnitt aus einem faszinierenden und vielschichtigen Thema, das Generationen von Menschen auf der ganzen Welt berührt hat. Über dieses Thema sind ganze Bücher geschrieben worden, an dieser Stelle sollte es genügen.
Bleibt mir gewogen bis zum nächsten Mal….
Spitze ! Sehr schöne Schilderung. Hat einen ersten Preis verdient !
Vielen lieben Dank…
Das ist fabelhaft, besser kann man es nicht beschreiben. ist zum Nachdenken bestimmt, toll gemacht..lg
Freut mich liebe Gabriele….