Hi Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch von unserer Reise ins Piemont erzählen, wo wir die letzten beiden der berühmten Sacri Monti besichtigt haben. Insgesamt gibt es in Norditalien, genauer gesagt im Piemont und in der Lombardei, neun dieser Heiligen Berge, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören und zwischen dem 16. und 17. Jahrhundert entstanden sind. In einem früheren Beitrag habe ich bereits über sieben dieser Stätten berichtet. Nun möchte ich die beiden noch fehlenden vorstellen.
Der Sacro Monte di Belmonte ist der jüngste der Sacri Monti der piemontesischen Sacri Monti, der von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt wurde. Er liegt unweit von Turin und ist eine bedeutende Pilgerstätte der Region. 1712 von dem Franziskaner Pater Michelangelo da Montiglio gegründet, widmet sich dieser Sacro Monte dem Leben und Leiden Jesu Christi.
Die Anlage besteht aus 13 Kapellen, die entlang eines Pfades errichtet wurden und die verschiedenen Stationen des Kreuzweges darstellen. Diese Kapellen sind kunstvoll gestaltet und enthalten eindrucksvolle Statuen und Fresken, die das Leben Jesu in lebendiger Weise veranschaulichen. Der Weg endet mit dem Santuario della Madonna di Belmonte, von wo aus sich ein grandioser Rundblick über die umliegende Landschaft bietet.
Auf dem höchsten Punkt thront die Statue des heiligen Franz von Assisi, der das Heiligtum auf seiner Reise von Spanien besucht hat. Von hier aus reicht der Blick bis zu den majestätischen Gipfeln des Aostatals.
Der Aufstieg ist ein symbolischer Weg und stellt nicht nur eine religiöser Erfahrung dar, sondern auch ein kulturelles Erbe von unschätzbarem Wert. Die kunstvollen Skulpturen und Fresken, die die Kapellen zieren, zeigen eindrucksvoll, wie der Glaube durch Kunst und Architektur im Barockzeitalter zum Ausdruck gebracht wurde. Auch wenn viele dieser Kunstwerke restaurierungsbedürftig sind, vermitteln sie dennoch die künstlerische Kompetenz der damaligen Zeit.
Der Sacro Monte di Crea liegt inmitten der sanften Hügel des Montferrato im Piemont. Hoch über dem Dorf Serralunga di Crea erhebt sich dieser „Heilige Berg“, der ein ebenso bedeutender Wallfahrtsort ist und auch die Anerkennung der UNESCO hat. 1589 fiel die Entscheidung zur Erschaffung eines religiösen Bildungsweges, um die Marienverehrung in dieser Region neu zu beleben.
Der Sacro Monte di Crea besteht aus insgesamt 23 Kapellen und kleineren Schreinen, die das Lebens der Jungfrau Maria thematisieren. Die Innenräume sind mit lebendigen Terrakotta- Statuen und Fresken ausgestattet, die Szenen aus der Bibel darstellen. Verschiedene Künstler, haben über die Jahrhunderte hinweg an diesen Kapellen gearbeitet und beeindruckende Werke hinterlassen, die regelmäßig restauriert werden.
Besonders herausragend ist die „Cappella del Paradiso“, die sich auf dem höchsten Punkt des Sacro Monte befindet. Sie symbolisiert die Krönung Mariens und strahlt eine bemerkenswerte Ruhe und Kraft aus. Von hier aus genießt man einen atemberaubenden Ausblick über die umliegenden Berge und Ebenen der Umgebung.
Zu Beginn und am Ende dieses Rundweges befindet sich das Heiligtum der Madonna di Crea. Diese Kirche wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach restauriert und ist ein Zentrum der Marienverehrung.
Der Weg zu den Kapellen schlängelt sich durch einen wunderschönen Park, der Teil eines Naturreservates ist. Er bietet herrliche Ausblicke in die umliegenden Hügel und Weinberge des Monferrato. Auf einzigartige Weise verbinden sich hier Natur, Kunst und Spiritualität. Ein Ort, um innezuhalten und eine besondere Atmosphäre zu genießen.
Mein Fazit zu den Sacri Monti des Piemont und der Lombardei: es sind beeindruckende, historische Stätten, die Kunst, Natur und Architektur harmonisch miteinander vereinen. Sie wurden zwischen dem 16. und 17. Jahrhundert erbaut und bestehen aus Kapellen und Gebäuden, die mit detailreichen Skulpturen und Fresken ausgestattet sind. Diese Stätten, die heute zum UNESCO Weltkulturerbe gehören, befinden sich in malerischen Landschaften und bieten nicht nur kulturellen Reichtum, sondern auch wunderschöne Ausblicke. Die Sacri Monti sind bedeutende Zeugnisse der Kunst und des kulturellen Schaffens der damaligen Zeit und ziehen nicht nur Pilger an, sondern auch kulturinteressierte Besucher.
Das war es wieder Ihr Lieben und ich hoffe, ich konnte Euch mit meinem Beitrag einen ganz kleinen Einblick zum Thema „Heilige Berge“ geben.
Bleibt mir gewogen bis zum nächsten Mal…..
Sehr gut ! Immer interessant ! Danke !